Da wir den ganzen Tag im White Sands National Monument verbringen wollten, hatten wir beschlossen, heute einmal auszuschlafen, wir schliefen sicher bis halb 8 Uhr und frühstückten dann noch gemütlich im Comfort Inn, Alamogordo. Es gab mal wieder leckere frische Waffeln.
Gegen 9 Uhr waren wir dann im White Sands National Monument.

Als erstes nahmen wir uns den Dune Life Nature Trail vor. Das Wetter war sehr angenehm, die Sonne strahlte, der Himmel war wunderschön wolkenlos und die Temperaturen am Morgen lagen bei ca. 15 Grad, es wurde aber mit jeder Stunde wärmer.
Der Dune Life Nature Trail führt durch die weißen Dünen, hier wachsen alle möglichen Pflanzen und man sieht immer wieder Spuren von Tieren. Die Soaptree Yucca Palme ist im White Sands sehr verbreitet.

Nachdem wir den Trail gelaufen sind, fuhren wir bis zum Ende des Parks und schlugen uns beim Alkali Flat Trail in die unberührte weiße Wüste.
Hier haben wir einen großen Fehler gemacht, wir haben uns nicht eingecremt, es war noch nicht so warm, und wir haben es einfach vergessen, das bescherte uns den heftigsten Sonnenbrand des Lebens. Unsere Gesichter leuchteten seitdem ca. für 3 Tage knallrot. Wir hatten ja sogar einen 70er Sonnenschutz dabei, aber die Temperaturen täuschen am Morgen über die Kraft der Sonne hinweg.

Dieser Teil von White Sand ist mit am schönsten, die weißen Dünen scheinen unendlich und da es noch früh am Morgen war, zudem ein Montag, war hier auch nicht viel los.
Wir wollten hier ein paar Szenen für unseren Film drehen und ein paar Fotos machen.
Zu diesem Zweck hatten wir uns am Tag zuvor beim Home Depot weiße Papier-Overalls gekauft, und beim Walmart in der Spielzeugabteilung haben mich Tage zuvor die Seifenblasen angelockt, ich dachte, die kann man sicher für was gebrauchen.

Wir hatten unseren Spaß beim Fotografieren und Filmen. Was auch extrem lustig ist, mit den weißen Anzügen durch die weiße Wüste zu laufen, mit dem Wissen, dass hier in der Ecke die USA Atomtests durchgeführt haben. Das wissen natürlich auch andere Besucher, und schon hatten wir bald ca. 10 Beobachter, aus der Ferne.
Denn wir müssen so offiziell ausgesehen haben, dass sich keiner näher rangetraut hat. Wer weiß, was die Leute gedacht haben, zu lustig.

Was hättet ihr gedacht bei dem Anblick?

Nach ein paar Stunden Wandern, Faxen machen, Fotografieren, Filmen mit dem Skyler Minicam in den Dünen gingen wir erst mal für eine Pause ins Auto zurück, wo wir dann unseren Sonnenbrand bemerkten.
Wir aßen erst mal leckere Hotdogs und tranken literweise Wasser und cremten uns dick ein für die nächste Tour, es war zwar schon zu spät, aber besser ist besser.
Wir schlugen uns dann ohne unsere Utensilien noch einmal in die Wüste und genossen die absolute Ruhe.
Später fuhren wir noch zum Picknickplatz, fotografierten den Platz und die Hütten und relaxten ein bisschen.

Dann suchten wir uns für den Sonnenuntergang eine schöne Stelle mit schönen Pflanzen.
Wir suchten eine Weile und fanden eine tolle Stelle mit 3 Arten von Pflanzen, wir ließen uns nieder, bauten unsere Kameras mit Stativen auf und warteten.

Jetzt glaubt ihr nicht, was passierte, nach ca. 10 Minuten kamen die Ersten.
4 Holländer, die sahen uns mit den Kameras und kamen genau zu uns, nicht, um mit uns zu reden, sondern sie waren kurz davor, genau die Pflanzen zu fotografieren, die wir uns ausgesucht hatten.
Ich meine, White Sands ist Quadratkilometer groß und es gibt Tausende von Pflanzen, warum kamen die ausgerechnet zu uns? Waren unsere Palmen schöner als die 200 Meter weiter? NEIN!!

Ok, sie merkten wohl nach ein paar Minuten, dass es irgendwie unpassend war, und, wenn sie sich auch dort aufgebaut hätten, wohl im Weg gewesen wären. Sie fuhren dann wieder. Wir haben nicht gesagt, sie sollen wieder gehen, denn es ist ja ein freies Land, wir murmelten nur so was wie: „These are the only plants in the whole park“…in einem sehr ironischen Ton.

Nach kurzer Zeit kam noch ein Typ, genau wieder zu uns, ganz zielstrebig, der machte sich aber auch schnell wieder vom Acker, nachdem wir uns ein zweites Mal fragend ansahen?

Glauben die Leute eigentlich, dass man, wenn man 2 große Kameras hat, die Gabe hat, die schönsten Pflanzen rauszusuchen?
Ich weiß es nicht, im Prinzip ist es völlig egal, wo man steht, aber aus Prinzip würde ich mich nie zu einem anderen Fotografen dazustellen, es sei denn, es handelt sich um einen Arch oder ein anderes Bauwerk, das es nur einmal gibt, dann kann man sich doch mit den anderen arrangieren.

Aber so anderen auf die Pelle rücken, wenn es nicht sein muss, das verstehe ich nicht. Zumal noch nicht mal ein freundliches: “ Hallo, ihr auch hier“, oder Smalltalk kam, sondern nur ein Rumschleichen stattfand.

Nach ein paar weiteren Minuten sahen wir in ca. 100 Metern Entfernung noch einen anderen Fotografen mit großer Kamera, wie er sein Stativ aufbaute. Das war ganz genauso völlig ok. .

Aber jetzt kommt der Oberhammer: Jeder Fotograf weiß ja, dass die goldene Zeit für ein wunderschönes Licht und der Sonnenuntergang nur wenige Minuten dauern.
Also, da kommt der Fotograf, der vorher 100 Meter weiter weg stand, doch tatsächlich genau während diesem kostbaren Zeitpunkt zu uns herüber, läuft uns erst mal durch das Bild der Videokamera, dann stellt er sich genau zu uns fragt blöd, ob wir diese Pflanzen fotografieren und stellt sich in unser Motiv.

Natürlich fotografieren wir diese Pflanzen! Wir gingen immer zwischen ca. 5 Pflanzen hin und her mit der Kamera in der Hand, was ist daran missverständlich??
Wir versuchten alle im goldenen Licht und gegen die Sonne zu fotografieren, es musste schnell gehen, und da kommt er und steht uns direkt im Weg und mault mich dann an, dass ich durch sein Motiv laufe. Das glaubt man ja nicht!

Wir haben nicht viel zu ihm gesagt, auch nur wieder ein paar ironische Bemerkungen zu uns. Da bekam er wohl mit, dass wir Deutsche sind – er war auch einer und sagt, dass es ja etwas Anderes wäre, wenn man unabsichtlich (damit meinte er sich) ins Bild laufen würde als absichtlich (damit meinte er mich), die ich ja angeblich absichtlich durch sein Motiv gelaufen bin, wo wir schon eine Stunde stehen.

Dann maulte er noch herum und sagte so was wie: ”Das sind doch immer dieselben Leute,…”
Komisch, genau das haben wir uns auch gedacht, das war ein echtes Arschloch, ein Fotograf mit einer Hasselblad oder Ähnlichem, der meint er hätte mehr Anspruch aufs Motiv, oder was auch immer er sich dabei gedacht hat??

Wir ignorierten ihn einfach, was soll man mit so einem Typen denn groß reden, das wäre verschwendete Zeit.

Naja, also wir hatten gute Bilder gemacht, aber die Unverschämtheit von diesem Typen war noch eine Weile ein Gesprächsthema und es war für uns einfach nicht zu glauben, wie man sich so dreist verhalten kann und am Ende die anderen anmeckert.

Aber für uns neben „Sorry didn`t do it“ ein neuer Spruch, der immer wieder Anwendung finden kann: „Das sind doch immer dieselben Leute.“ Passt immer.

Nachdem die Sonne untergegangen war, machten wir uns auf den Rückweg nach Alamogordo, fuhren noch zum Walmart und dann zum Essen ins Applebee`s direkt gegenüber vom Hotel.
Am Abend machten wir es uns noch gemütlich im Hotel und blieben bis ca. 11 Uhr wach.