Tag 16 - Montag, 30.09.2019
London, KY - Pine Mountain State Park - Cumberland Gap - Caryville, TN
Heute Morgen verlassen wir London, KY, nach Süden. Wir sind wie immer um 5 Uhr raus aus den Federn und gegen 7 Uhr on the road.
Was ein herrlicher Himmel wird uns heute früh beschert, als wir durch das wunderschöne ländliche Kentucky fahren.
Mario hat sich gestern beim Walmart ein schönes T-Shirt gekauft.
Jetzt wisst ihr auch, woher der Titel der Reise stammt.
Den ersten längeren Stopp legen wir heute in Barbourville, KY, ein.
Vor dem Rathaus steht eine Daniel Boone Staue.
Daniel Boone, geboren am 2. November 1734, gestorben am 26. September 1820, war ein amerikanischer Pionier, Entdecker, Waldarbeiter und Grenzgänger, dessen Erforschungen ihn zu einem der ersten Volkshelden der Vereinigten Staaten machten.
Boone ist vor allem für seine Erkundung und Besiedlung des heutigen Kentucky bekannt.
Als junger Erwachsener ergänzte Boone sein Einkommen durch die Jagd und das Fangen von Wild. Er verkaufte seine Felle auf dem Pelzmarkt. Durch diese Arbeit lernte Boone die einfachen Routen nach Westen kennen.
Trotz einiger Widerstände von Indianerstämmen wie dem Shawnee stürmte Boone 1775 über seine Wilderness Road von North Carolina und Tennessee durch Cumberland Gap in den Cumberland Mountains nach Kentucky. Dort gründete er das Dorf Boonesborough, Kentucky, eine der ersten amerikanischen Siedlungen westlich der Appalachen.
Vor dem Ende des 18. Jahrhunderts wanderten mehr als 200.000 Amerikaner nach Kentucky/Virginia aus, indem sie der von Boone gekennzeichneten Route folgten.
So viel dazu, wer mehr wissen will, kann es nachschlagen, dem Namen Daniel Boone begegnet man in Kentucky auf jeden Fall recht häufig. Bis zu dieser Reise war der Name für mich unbekannt. Also ist es nicht so ‘ne große Bildungslücke, wenn ihr den Namen nicht kennen solltet.
Wir wollen heute den Pine Mountain Resort State Park besuchen. Der liegt hoch über dem Ort Pineville. Eine schöne Serpentinenstraße führt nach oben.
Von hier aus haben wir einen Blick auf den Ort.
Wir suchen uns einen kleinen Trail aus, um die Beine ein bisschen zu vertreten und laufen zum Chained Rock. Der Weg ist kurz, was uns aber bei der Wärme nicht stört. Immerhin erklimmen wir ca. 100 Höhenmeter.
Im Park gibt es noch einen anderen Trail, es muss auch eine Natural Bridge geben, aber bezüglich wandern sind wir heute irgendwie unmotiviert. Der kleine Park ist allerdings sehr schön und muss richtig toll sein, wenn sich das ganze Laub färbt.
Daher fahren wir die Straße wieder runter bis Middlesboro, KY.
Dort essen wir heute mal Fast Food zu Mittag.
Der Ort gefällt uns, wir drehen noch eine Runde zu Fuß. Der Himmel hat sich mittlerweile zugezogen und es schaut nach Regen aus. Der lässt nicht lange auf sich warten, wir müssen uns unterstellen, so schlimm schifft es.
Es ist immer noch warm und schwül. Nach 20 Minuten hört es wieder auf und wir fahren weiter bis zum Cumberland Gap National Historic Park.
Hier soll es wohl Bären geben.
Wir fahren in den Park nach ganz oben und laufen dort eine Weile herum.
Man hat eine tolle Aussicht, leider gegen das Licht. Mitten auf dem Weg stehen wir plötzlich auf der Grenze Kentucky/Virginia. Ein paar Hoodoos (Pinncales) gibt es auch.
So eine grüne Grenze gibt es auch noch als Dreistaateneck mit Kentucky, Virginia und Tennessee. Die würden wir schon gerne sehen. Aber wo wir dieses vermuten, finden wir den kleinen Ort Cumberland Gap, leider keinen Trailhead. Der Ort ist ganz schnuckelig.
Ich hatte mir auf meinem Plan noch einen Punkt notiert, den White Mountain Overlook, den suchen wir jetzt. Fahren dazu wieder rüber nach Virginia auf den Highway 58.
Wir biegen irgendwie falsch ab und landen auf Waldwegen und schließlich auf einem Privatgrundstück.
Nennen wir ihn mal Billy Bob, ca. 60 Jahre alt, bierbäuchig, fast zahnlos, kommt er gleich rausgelaufen und begrüßt uns. Er trägt ein bekleckertes Feinripp-Unterhemd. Gut, er hat nicht mit Besuch gerechnet.
Er wundert sich natürlich, was wir hier tun, wir sagen ihm, dass wir „lost“ sind und was wir suchen. Anscheinend freut er sich, dass wir da sind und fängt mit feinstem Südstaatenakzent wie ein Wasserfall an zu erzählen.
So viel wollten wir gar nicht wissen, wir hatten ja schon gesehen, dass wir eine Abfahrt zu früh genommen haben, aber er will es sich nicht nehmen lassen, uns den Weg zu erklären, den er eigentlich gar nicht kennt. Er erzählt uns dann auch noch von dem großartigen Entdecker Daniel Boone. Wie gut, dass wir mittlerweile mit dem Namen etwas anfangen können.
Irgendwann, in einer Redepause sagen wir dann „thank you, have a nice day“ und düsen weiter. Als wir das Fenster zu haben, lachen wir uns erst mal kaputt – was für ein Typ. Super nett, aber ne Marke für sich.
Irgendwie ist es jetzt auch schon zu spät, um noch zum White Mountain Overlook zu fahren, und wir drehen um.
Irgendwo müssen wir noch die Grenze zu Tennessee überquert haben, ohne dass wir es gemerkt haben.
Den Rest der Strecke legen wir auf dem Highway 63 zurück, bis wir in der Golden Hour Caryville erreichen.
Wir checken in das sehr schön gelegene Hampton Inn ein und bekommen ein Zimmer mit Balkon. Dort verspeisen wir in der schönen lauen Abendluft eine Pizza von Dominos.
Währenddessen schmeißen wir noch mal eine Maschine Wäsche ein. Dann schauen wir noch ein bisschen HBO und gucken die Bilder des Tages an.
Wetter: | heiter bis wolkig – kurzer Regenschauer, bis zu 35° |
Sights: | Pine Mountain State Park, Cumberland Gap Historic Park |
Wanderungen: | Chained Rock (1,55km) Pinnacle Overview Trail (1,11 km) |
Abendessen: | Dominos Pizza, glutenfrei |
Hotel: | Hampton Inn Caryville, TN |
Bewertung: | gut +++ |
Bemerkung: | schön gelgen auf einer Anhöhe am Rande des Ortes, allerdings von den Zimmern her schön älter |
Strecke: | London, KY - Pine Mountain State Park - Cumberland Gap - Caryville, TN |
Kilometer: | 292,12km |